Hybride Kriegsführung - Wie schützen wir unseren Informationsraum?

Desinformation, gezielte Manipulation und psychologische Einflussnahme sind zentrale Mittel moderner hybrider Konfliktführung. In heutigen Auseinandersetzungen spielt sich ein Grossteil der Wirkung nicht mehr auf dem Schlachtfeld ab, sondern im Informationsraum – also jener öffentlichen Sphäre, in der Information zirkuliert und Meinungsbildung stattfindet: In sozialen Netzwerken, Kommentarspalten, alternativen Informationskanälen und algorithmisch verstärkten Echokammern. Der Kampf um die öffentliche Meinung ist längst zu einem geopolitischen Schlüsselelement geworden.

Auch die Schweiz ist Teil dieses globalen Informationsraums – offen, pluralistisch, vernetzt. Gerade diese Offenheit macht unsere demokratische Gesellschaft zugleich verletzlich. Ob durch orchestrierte Desinformationskampagnen, das gezielte Streuen halbwahrer Narrative, den Aufbau manipulativer Gegenöffentlichkeiten oder Angriffe auf Medienschaffende und Redaktionssysteme: Die Angriffe auf unsere Informationssouveränität sind real – und fordern Staat, Gesellschaft und Medien gleichermassen heraus.

Gleichzeitig zeigt die Forschung: Die Schweiz verfügt bislang über resiliente Strukturen mit qualitativ starken Medien und hoher Vertrauenswürdigkeit öffentlicher Information. Doch die Risiken verschieben sich: Neben Desinformation wird die wachsende News-Deprivation – also die abnehmende Nutzung verlässlicher journalistischer Inhalte oft zugunsten beiläufig konsumierter Social-Media-Informationen – zu einer zentralen Herausforderung für Wissen und politische Teilhabe.

Der Schutz des Informationsraums ist deshalb keine rein technische Frage, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Er beginnt bei glaubwürdigen Institutionen, reicht über qualitativ hochwertigen Journalismus und digitale Medienkompetenz bis hin zu Fragen internationaler Kooperation und Plattformregulierung. Resilienz im Informationsraum bedeutet: Angriffe erkennen, einordnen – und ihnen mit demokratischen Mitteln standhalten.

Im Zentrum des 23. FSS Security Talks stehen daher folgende Fragen:

• Wie funktioniert hybride Einflussnahme im Informationsraum - und wer betreibt sie?

• Wie erkennt man Desinformation – und wie begegnet man ihr wirksam?

• Welcher Zusammenhang besteht zur zunehmenden News-Deprivation?

• Welche Rolle spielen Medien, Wissenschaft und Zivilgesellschaft für die Resilienz im Informationsraum?

• Welche Verantwortung tragen Staat, Politik und Plattformbetreiber?

• Und: Wie stärken wir den Wert vertrauenswürdiger Information in einer Zeit der Verunsicherung?

Wir freuen uns, folgende anerkannten Expert:innen beim 23. FSS Security Talk begrüssen zu dürfen:

• Dr. Jean-Marc Rickli, Head of Global and Emerging Risks, Geneva Centre for Security Policy

• Larissa M. Bieler, Direktorin, SWI swissinfo.ch

• Prof. Dr. Mark Eisenegger, Direktor, Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft, Universität Zürich

• Lukas Mäder, Redaktor Technologie & Geopolitik, NZZ

• Prof. Dr. Anna Jobin, Universität Freiburg & Präsidentin der Eidgenössischen Medienkommission EMEK

Das detaillierte Programm zur Veranstaltung finden Sie unter folgendem Link.