
Frühere FSS Security Talks
15. FSS Security Talk | Cyberspionage und Datensicherheit, 22. November 2023
​
In wenigen Jahren haben die Menschen einen hochkomplexen Cyberraum geschaffen, der die totale Vernetzung der Welt ermöglicht, zeitlos und in allen Dimensionen (Wasser, Land, Luft und Weltraum). Der digitale Raum ist höchst effizient und nützlich, aber gleichzeitig brandgefährlich. Die daraus hervorgehenden Verwundbarkeiten und Risiken sind auch in der Schweiz allgegenwärtig, sei es durch kriminelle Hacker, semistaatlich organisierte Banden oder Staaten, mit schwerwiegenden Folgen für die militärische und zivile Sicherheit , für den Wirtschaft- und den Innovationsstandort Schweiz, für eine liberale und offene Zivilgesellschaft.
Die Expert:innen des 15. FSS Security Talk waren sich einig, es herrscht grosser Handlungsbedarf, denn die Schweiz muss ihre Cyber-Resilienz deutlich und rasch verbessern. Nicolas Mayencourt, IT-Pionier, formulierte es so: «Wer die Tresortür offen lässt und draussen auf der Strasse noch ein Schild hinhängt, darf nicht erstaunt sein, wenn Daten-Diebe gnadenlos zugschlagen»
Im Beisein von rund 150 interessierten Teilnehmenden referierten und diskutierten renommierte Expertinnen und Experten wie Generalmajor Jürgen Setzer (Stellvertreter Inspekteur CIR und CISO Bundeswehr), Dr. Myriam Dunn Cavelty (Center for Security Studies, ETH Zürich), Nicolas Mayencourt (Founder & Global CEO, Dreamlab Technologies), Johann Alessandroni (Head of Information Security Governance, Excellium Services by Thales Group) und Franz Grüter (Nationalrat (SVP, LU) und VR-Präsident green.ch-Gruppe) über die Gefahren im Cyberraum und die notwendigen Schritte, um diesen effektiv zu begegnen.
Der ausführliche Fazitbericht mit den spannenden Erkenntnissen aus den Inputreferaten und der Paneldiskussion wird in Kürze hier verfügbar sein.
​
Das FORUM SICHERHEIT SCHWEIZ (FSS) blickt auf einen erfolgreichen Anlass zurück und bedankt sich bei allen Anwesenden für die Teilnahme.
​
Fotogalerie:
(Fotografin: Monika Flückiger)
14. FSS Security Talk | Versorgungssicherheit, 4. September 2023
​
Der Wohlstand und die Versorgungssicherheit der Schweiz sind sehr eng mit globalen Lieferketten verknüpft. Kriege, Konflikte, Katastrophen, Unfälle, und andere «Ereignisse» können Lieferketten schlagartig beinträchtigen oder sogar vollends unterbrechen. Die Folge sind Lieferengpässe, Warenknappheit und steigende Preise. Die Folgen einer Abhängigkeit von einzelnen Herstellerländern und -firmen zeigt sich derzeit insbesondere Medikamentenbereich, wo seit Jahren Medikamente knapp geworden sind oder ganz fehlen, weil die meisten medizinischen Grund- und Wirkstoffe nur noch in China oder Indien hergestellt werden. Aus diesem Grund haben Länder wie die USA oder Frankreich begonnen, die Produktion von medizinischen Grundstoffen wieder ins eigene Land zu holen.
Unter den Stichworten «De-Coupling» oder «De-Risking» wird auch in anderen Branchen versucht, die Abhängigkeit, insbesondere von China zu reduzieren. Prof. Dr. Simon Evenett, Professor für Internationalen Handel und Wirtschaftsentwicklung an der Universität St. Gallen, zeigte in seinem Keynote-Referat jedoch auf, dass dieses «De-Coupling» oft nur auf dem Papier, nicht aber in der Realität geschieht. Gleichzeitig plädierte er dafür, Versorgungssicherheit nicht als Problem der Globalisierung, sondern als Beschaffungsproblem zu sehen. Die Geschichte zeige, dass eine Öffnung nach aussen und eine weitere Diversifizierung deutlich erfolgreicher waren als Protektionismus.
Auch Dr. Hans Häfliger, der neue Delegierte des Bundes für wirtschaftliche Landesversorgung, betonte bei seinem ersten öffentlichen Auftritt die Bedeutung der Vorsorge. Gleichzeitig machte er klar, dass die Wirtschaft in erster Linie für die Landesversorgung zuständig ist und das BWL erst subsidiär eingreift. Es gibt in der Schweiz aber eine wichtige und eingespielte Zusammenarbeit zwischen der Privatwirtschaft und ausgewählten Behörden und Branchen-Fachleuten. Ein Beispiel ist das System der Pflichtlagerhaltung, das auch im Ausland auf grosses Interesse zu stossen scheint.
In der anschliessenden, höchst spannenden Podiumsdiskussion kamen neben Dr. Hans Häfliger weitere ausgewiesene Fachleute zu Wort: Martine Ruggli, Präsidentin, Schweizerischer Apothekerverband pharmaSuisse, Dr. Alexander Muhm, neuer Leiter Güterverkehr und Mitglied der Konzernleitung, SBB AG, sowie Rainer Deutschmann, Leiter Direktion Sicherheit & Verkehr beim Migros-Genossenschaftsbund. Diskutiert wurden drei zentrale Themen: «Globale Lieferketten und Versorgungssicherheit», «Brennpunkt Medikamentenversorgung» sowie «Krisenmanagement und Massnahmen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit». Die aufschlussreichen Erkenntnisse des Panels, verfolgt von rund 90 interessierten Teilnehmenden, finden Sie in unserem ausführlichen Fazitbericht.
​
Fotogalerie:
(Fotografin: Monika Flückiger)
13. FSS Security Talk | Wiederausfuhr Rüstungsgüter, 20. April 2023
​
Wie kann sich die Schweiz aus dem selbst verursachten Dilemma zwischen Neutralitätsrecht und der international geforderten Solidarität mit der Ukraine befreien? Und wie gelingt es ein realistisches und langfristiges Neutralitätsverständnis zu finden, das nicht nur im Ukraine-Krieg, sondern auch bei weiteren kriegerischen Bedrohungen anwendbar ist?
​
Diese wichtigen Fragen standen im Zentrum des 13. FSS Security Talks zum Thema «Die Schweiz im Zwiespalt von Völker- und Neutralitätsrecht und der Wiederausfuhr von Rüstungsgütern». Eröffnet wurde der Anlass von alt-Nationalrat und FSS-Vorstandsmitglied Roland Borer. Er begrüsste die knapp 100 interessierten Teilnehmenden, darunter auch sehr viele junge Teilnehmende / Studierende, und betonte die grosse Bedeutung des aktuellen Themas.
​
Den Auftakt zum 13. FSS Security Talk bildeten zwei aufschlussreiche Input-Referate. Als Erster gab Simon Plüss (Minister, stv. Bereichsleiter bilaterale Wirtschaftsbeziehungen, Ressortleiter Rüstungskontrolle und Rüstungskontrollpolitik, SECO) einen Einblick in die Grundlagen und Entwicklungen der Rüstungskontrollpolitik des Bundes. Im Anschluss öffnete Prof. Dr. Christoph Frei (Staatswissenschaftler und Professor für internationale Beziehungen, Universität St. Gallen) den zeitlichen und geografischen Horizont mit einem Input zur Schweizer Neutralität im historischen und geopolitischen Kontext.
​
Bei der anschliessenden Paneldiskussion mit den Referenten Roland Borer und Prof. Dr. Christoph Frei sowie Nationalrat Mauro Tuena (Präsident SiK-N) und Dr. Stefan Brupbacher (Direktor, Swissmem) wurden entsprechende Handlungsperspektiven für die Schweiz diskutiert und die zentralen Herausforderungen für die Schweizer Rüstungsindustrie und die Neutralität diskutiert. Es zeigte sich, dass das gegenwärtige Neutralitätsverständnis ein Hindernis für die Schweizer Rüstungsindustrie darstellt und im Ausland auf Unverständnis stösst. Trotz der Einigkeit über den Handlungsbedarf fällt es schwer, politische Mehrheiten für eine Anpassung der Schweizer Rüstungskontrollpolitik zu finden.
​
Den ausführlichen Fazitbericht finden Sie hier.
​
Fotogalerie:
​